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Perle

Fulminantes Jahreskonzert der MGO

IRIS CAGLIONI

Oberrüti Die Musikgesellschaft Oberrüti widmete die Auswahl ihrer Stücke am ersten Jahreskonzert am Sonntag den verschiedenen Gefühlen, ganz nach ihrem Motto «Moodswings». Das Publikum durfte eine musikalische Berg- und Talfahrt miterleben.

IRIS CAGLIONI

Egal, ob mitwirkende Familienmitglieder, ob Musik, Kulinarik oder Party im Vordergrund stand, bei einem Besuch am Jahreskonzert fand jeder Besucher das Richtige für sich. Unter der Leitung des Projektdirigenten Enrico Calzaferri tauchten die Musiker in die Welt der Gefühle ab und hinterliessen Gänsehaut und herzerwärmende Gefühle.

Die Jugend hatte den Vortritt

Das Sonntagskonzert eröffn te die Jugendmusik der Obti-Band unter der Leitung von Ueli Weingartner. Zusammen mit der ABM-Brass Junior, die von Lukas Isler geleitet wird, spielten sie sechs Stücke und zeigten eine beachtliche Leistung. Laurin, der Ansager der Jugendmusik, erzählte in kurzen Worten die Begebenheiten zu den einzelnen Stücken. Beschwingt und voller Energie machte die Obti-Schlagzeuggruppe den Anfang mit einer neuen Auft agskomposition. Dieses noch namenlose Stück wurde vom Oberrüter Musiklehrer Moritz Mayer komponiert und war somit eine Urauffüh ung. Danach folgten vier zum Teil anspruchsvolle Stücke und mit der Zugabe «Üs Ghört D’Nacht» schloss die Jugendmusik ihren Konzertteil ab. Die Jungmusiker der Obti-Band verdankten die beiden langjährigen Leiter mit je einem Geschenkkorb. Lukas Isler freute sich sehr über den Eifer der Kinder, der am Konzert spürbar war.

Besinnlicher Einstieg

Wie nicht von dieser Welt – nur sanft hörbar und doch von allen erkannt, spielten die Musiker der MGO das erste Stück ihres Konzerts. Diese eher ungewohnte Konzerteröffnung mit dem melancholischen «Nearer, My God To Thee» versetzten die Musiker die Zuhörer in besinnliche Ruhe. Bekannt wurde dieses Stück durch den Film Titanic. Nach diesem getragenen Einstieg folgte mit «Storbystev» ein aufmunterndes Unterhaltungsstück mit Funk-, Sambaund Rockrhythmen.

Es steckt viel in einem Musikstück

Für die absoluten Brassband-Liebhaber folgte das Werk «Penlee», eine Perle unter den dargebotenen Stücken. Von ruhig bis stürmisch, flü ternd und panisch laut, waren alle Tonlagen enthalten und die Gefühle wie Angst, Panik, Besorgnis aber auch Tapferkeit und Mut wurden so dargestellt. Penlee beschreibt eine Rettungsbootkatastrophe vor der Küste Cornwalls. Der Komponist Simon Dobson widmete dieses Stück allen verlorenen Seelen dieser Unglücksnacht. Heimatliche Gefühle weckten die Musiker mit dem Stück «Dahaam» des österreichischen Perkussionisten und Komponisten Christian Mühlbacher. Und mit einer kurzen Einlage von «Blitz» und dem Stück «It’s Raining Men» ging es in die Pause.

Das Publikum durfte mitbestimmen

Im ersten Konzertteil moderierte Alexandra Baumann, im zweiten Teil übernahmen Gabriel Knörr und Silvio Ramseier das Zepter. Ihre witzige Art löste so manchen herzhaften Lacher aus. Ganz nach dem Konzertmotto «Gefühlsschwankungen » interagierten die beiden mit dem Publikum und entlockten der Zuhörerschaft die aktuelle Gefühlslage.

Zur Auswahl standen glücklich oder mutig sein, stolz oder erregt sein und lieben oder feiern. Je nach dem, wie das Publikum wählte, wurden die dazugehörigen Stücke gespielt. So durfte das Publikum «Get Lucky», «Farvel Tile N Slavisk Kvinne», «Legends of Cyfarthfa » und «Behroozi» geniessen. Zwei der nicht gewählten Emotionen wurden als fulminante Zugaben gespielt, zuerst ganz mutig die Filmmusik «The Incredibles» und als laszives Schlussstück stand «Sex Bomb» von Tom Jones auf dem Programm.

Ein Musikjahr, zwei Dirigenten

Lukas Isler, Präsident der Musikgesellschaft ist überzeugt, dass sie mit den beiden Projektdirigenten eine gute Wahl getroffen haben. Mit Philipp Werlen, der im ersten Halbjahr die Leitung inne hatte, nahmen sie am Musiktag in Rothrist teil. Auch gaben sie ein Kirchenkonzert in Oberrüti. Enrico Calzaferri dirigiert die Brassband im zweiten Halbjahr und mit ihm bestreiten die Musiker die Jahreskonzertreihe. «Wir sind darum bemüht, ein vielseitiges Konzert für alle zu bieten. So vielfältig wie die Musik ist, so ist es auch unser Publikum. Da sind Kinder, Musikliebhaber und Personen, die einfach schöne Musik hören wollen, bis zu den Brassband-Freaks, die schwierige Musik hören möchten, da ist alles dabei.» Der Grundgedanke des Konzerts, Gefühle und Stimmungen erleben, wurde gekonnt umgesetzt. Das Miteinbeziehen des Publikums zur Liederauswahl war eine Premiere für die Musiker. Isler meinte: «Wir haben im zweiten Teil immer je zwei Stücke bereit und je nach Wahl des Publikums spielen wir das entsprechende Gefühl. Auf diese Art fällt jedes unserer Konzerte etwas anders aus. Natürlich sind wir auf die Resonanz des Publikums gespannt.»

Ausblick des Präsidenten

Noch scheint er weit weg zu sein, der Aargauische kantonale Musiktag, der im kommenden Juni während drei Tagen Oberrüti in eine Festhütte der ganz besonderen Art verwandeln wird. Präsident Lukas Isler liess es sich nicht nehmen, vor vollen Rängen kurz etwas zu diesem regionalen Grossanlass zu erzählen. Mit einem Augenzwinkern, dem Hinweis, dass niemand an diesem Wochenende daheim kochen müsse, verwies er auf die Homepage von musigpur. ch auf welcher sich Helfer eintragen können. Der Festanlass find t vom 14. bis 16. Juni 2024 statt.

Fotos: ci

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