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Bereich: Freizeit

Schützenstube Mühlau

Die Schützenstube in Mühlau kann für Anlässe gemietet werden und eignet sich für Anlässe bis ca. 70 Personen. Tische und Stühle sowie eine Küche mit Geschirr/Besteck (für 70 Personen) und eine Abwaschmaschine sind vorhanden. Auf dem grossen, gekiesten Vorplatz, kann bei schönem Wetter draussen gefeiert werden. Für Reservationsanfrage meldet man sich beim Verwalter der Felschützengesellschaft Mühlau.

https://www.fsg-muehlau.ch/schuetzenstube.html

Kunst in der Villa Wild Muri

Das Haus wird bald abgerissen, um der Bahnhofsüberbauung zu weichen. Bis es so weit ist, kann man darin Kunst geniessen. Der Park ist eine wunderschöne, etwas verwilderte grüne Oase, mutet richtig verwunschen an.

Die Ausstellung „Anverwandeln von Welt“ ist vom 19. August bis 17. September 2023 zu sehen.

www.anverwandelnvonwelt.ch

Intermezzo Muri

Von Anfang Juni bis Anfang September kann man sich im lauschigen Ammanngarten beim Bahnhof eine kurze Pause gönnen oder auch länger verweilen bei: Drinks, Food, Music. Schöne Idee, cooles Konzept – enjoy Summer

www.intermezzo-muri.ch

Erster Freiämter Wandertag

Am Sonntag, 17. September startet der erste Freiämter Wandertag. Ausgangspunkt ist Benzenschwil. Sämtliche Bewilligungen sind eingeholt und das Detailprogramm steht. Ziel ist es, natur- und Wander begeisterte Menschen aus dem Freiamt und anderen Regionen mit einem gemütlichen, genussvollen Tagesanlass zu begeistern. Kinder und Hunde sind ausdrücklich willkommen.

Drei Rundwanderungen mit unterschiedlichen Ansprüchen

1. Route: Länge: 5 Kilometer, 130 Höhenmeter:Wanderzeit: 1 Std. 20 Min.(kinderwagentauglich)2. Route: Länge: 13 Kilometer, 250 Höhenmeter. Wanderzeit: 3 Std. 20 Min.3. Route: Länge: 18 Kilometer, 540 Höhenmeter. Wanderzeit: 4 Std. 50 Min. Die drei Wanderrouten wurden von offiziellen Wanderleiterinnen geplant und berücksichtigen sämtliche Fitnesslevels. Sie werden ausgeschildert und können in definierten Zeitfenstern individuell begangen werden. Das offizielle Wegnetz verlassen sie nie. An der Pausenstelle sowie am Start-/Zielort bei der Turnhalle in Benzenschwil sind zudem ein Gastronomieangebot, gedeckte Sitzplätze und ausreichend Toiletten vorhanden. Unterwegs kann ein Quiz gelöst werden, bei dem es attraktive Sachpreise zu gewinnen gibt. Eine Fotobox für Erinnerungsschnappschüsse steht beim Ziel kostenlos zur Verfügung.

Das Ticketing hat gestartet

Die Anzahl der Teilnehmenden ist beschränkt. Im Startpreis von 25 Franken für Erwachsene, respektive 5 bis 15Franken für Kinder ist unter anderem ein vollständiges Lunchpaket enthalten. An der Pausenstelle ist Feuer und ein Grill vorhanden. Die Wurst oder die vegane Variante davon aus dem Lunchsäckchen kann dort gebrätelt werden. Auf Nachhaltigkeit und Regionalität legt das OK grossen Wert. Produkte werden ausschliesslich von lokalen Händlern bezogen und die Anreise mit dem öffentlichen Verkehr ausdrücklich empfohlen. Sämtliche Freiämter Zonen der A-Welle sind im Startticket inkludiert. Weitere Informationen sind fortlaufend in den Sozialen Medien oder auf der Homepage: Wandertag NF Oberfreiamt
(nf-oberfreiamt.ch) ersichtlich.

Das Freilichttheater «Amerika»

Ganz tiefe Einblicke

Das Freilichttheater «Amerika» taucht ein in Geschichten und in die Geschichte.

So oder ähnlich wars. Damals 1854, als die Zeiten auch im Freiamt schlecht waren. Viele gingen oder mussten gehen. «Amerika» nimmt ihre Geschichte auf, mit viel Respekt, aber hie und da auch mit einem Augenzwinkern. Es ist ein berührender Abend, den das Premierenpublikum erlebte. 17 weitere solcher werden folgen.

Der kleine Franz zeichnet mit dem Stein einen Kreis auf den Boden. «Hier in der Mitte ist Muri. Chli ue, chli öbere, dann sind wir am Meer. Und dann kommt Amerika.» Richtung Wohlen und Aarau. «Dann ist man schon fast dort.» Es ist eine der Szenen, die bleiben. Wo ist Amerika? Die Kinder beantworten diese Frage mit viel Leichtigkeit. Überhaupt sind ihre Auftritte erfrischend, bereichernd. Wann sie wieder nach Hause kommen? «Der Vater meinte am Sankt-Nimmerleins-Tag. Wann das ist? Ich glaube an Weihnachten.» Sie wirbeln quer durch die Bühne, hetzen hintereinander her, rennen vor dem «Gülle-Toni» davon. Und sie halten einander und ihre Mutter an den Händen, tragen später zu zweit einen Koffer. Dann, wenn ihre Reise nach Amerika losgeht. Die Kinder, sie bringen noch mehr Emotionen in «Amerika ».

Emotionen, von denen es in der Freiämter Auswanderergeschichte ohnehin schon ganz viele hat. Es sind vor allem die Schicksale, die diese auslösen. Jenes von Katharina Etterlin zum Beispiel, die drei uneheliche Kinder hat und das vierte unter dem Herzen trägt. Vom Sittengericht, bestehend aus den Gemeindeammännern von Geltwil, Buttwil, Muri und Wallenschwil, muss sie sich als Luder bezeichnen lassen, als eine, die jeden Mann verführt. Einer der Richter klemmt die Einvernahme plötzlich ab, als es darum geht, wer denn diesmal der Kindsvater sei. «Feigling», beschimpft ihn Katharina später. Das Urteil: Sie muss auswandern, samt ihren drei kleinen Knöpfen.

Viele Fragen an den Rückkehrer

Oder die Geschichte von Josef Stöckli, der vor zehn Jahren im weiten Amerika sein Glück suchte. Dass er, der Mittellose, die Tochter des Gemeindeammanns heiraten könne, war sowieso unmöglich. Stattdessen ging er, half dem Unteragenten der Auswandereragentur, mit falschen Geschichten aus dem gelobten Land die Leute aus dem Dorf zum Auswandern zu bewegen. Doch die Sehnsucht quälte ihn. Darum kehrte er als Joe zurück, als vermeintlich gemachter Mann. Ihn löchern die Leute mit Fragen. Welches Handwerk ist am erfolgversprechendsten? Glauben sie dort auch an Gott? Am Ende an denselben? Darf der Hund auch mitkommen?
Und es sind die Geschichten jener, die am Ende gehen, weil das Schicksal ihnen zu oft übel mitgespielt hat, weil der Druck im Dorf zu gross ist. «Manchmal frage ich mich schon, was der liebe Gott den lieben langen Tag macht», meint Vit Villiger und unterschreibt den Vertrag. «Schlimmer als hier kann es dort drüben nicht sein.»

Schnaps ausschenken, Verträge aufsetzen

Emotionen löst vor allem auch Lonzi Müller aus. Der Unteragent. Derjenige, der an jeder einzelnen Auswanderung verdient. Derjenige, der hofft, dass möglichst viele gehen und möglichst niemand retourkommt, um zu erzählen, dass das gelobte Land vielleicht doch nicht so gelobt ist. Er lockt mit Sätzen wie: «Je früher du dort bist, desto schneller wirst du reich.» Oder er hilft ein wenig nach, dass die Aspiranten in seiner Beiz vielleicht den einen oder anderen Schnaps zu viel trinken, was ihre Bedenken verschwinden lässt. «Die Welt wird nicht besser, wenn es mir schlechter geht.» Lonzi wendet sich direkt ans Publikum: «Luegid doch ned so blöd.» Wenn er es nicht tue, tue es ein anderer.
 «Amerika» gewährt Einblick in das Leben einer ganzen Dorfgemeinschaft. Liebe, Missgunst, Freundschaft, Selbstmitleid – alle möglichen Gefühlsregungen werden abgeholt. Die Waschweiber tratschen, um nachher nonnenhaft hintereinander her zu traben und den Rosenkranz zu beten. Die Schneiderin versucht, bei allen in gutem Licht dazustehen. «Als Fremde kann ich mir überhaupt nichts erlauben », sagt sie, die aus Zug kommt. Der «Muser» beobachtet viel, realisiert wenig und ist der Einzige, der freiwillig nach Amerika will, aber nicht gehen darf. Er will wissen, wer Sodom und Gomorrha sind. Die Antwort: Auswärtige.

Mit Hochzeitskleidern in der Zwischenwelt

«Amerika» sind ganz viele Geschichten, die zu einer werden und damit einen beklemmenden, berührenden Einblick in die Geschichte des Freiamts ermöglichen. Die Kostüme, das Licht, das manchmal Lonzis Schatten über die gesamte Bühne verteilt, die Kulisse, die Livemusik. Die Frauen in Hochzeitskleidern, die die Zwischenwelt symbolisieren, die mal tanzen, sich mal roboterartig bewegen, mal schleichen und immer zeigen, dass da eben noch mehr ist. Und es sind die grossen Choreografien. Dann, wenn das ganze Ensemble auf die Bühne kommt, mit glitzernden Pompons in der Hand. «Wotsch mol gnueg z ässe ha, deför kei Cholera? Wotsch es guets Läbe ha? Chom of Amerika.»
 «Amerika» ist Unterhaltung, «Amerika » ist aber auch Tiefgang. «Amerika » ist Historie, aber «Amerika» ist auch Fiktion. Und «Amerika» gibt Einblick in das wunderbare und vielseitige Repertoire an Freiämter Fluchwörtern: Plagööri, Halongg, Broisivogel. Tickets: amerika.theater

Autokino Muri

Da konnte sie nur Ja sagen

Zwei schöne und ein verregneter Abend am Autokino – das Highlight war ein Heiratsantrag

Bei allen knapp 200_Fahrzeugen ertönt die Hupe. Soeben findet in einem der Fahrzeuge ein Heiratsantrag statt. «So etwas gab es noch nie», sagt OK-Präsident Cyrill Räber. Er blickt auf ein erfolgreiches Autokino zurück. «Und das Wichtigste: Sie hat Ja gesagt.»

Wirklich weit kommt Andreas Bitterli lange nicht. Er bewegt sich im Ein-Meter-Radius rund um seinen Panther J72. «Eines meiner vier Bijous », wie er so schön sagt. Ist das Gespräch mit einem Autoliebhaber fertig, kommt der oder die Nächste und stellt Fragen. «Es ist ein Nachbau des Jaguar 100SS, Jahrgang 1973.» Wie oft er dies an diesem Abend erklärt, kann Andreas Bitterli wohl nicht zählen. Wobei, ganz viele Besucherinnen und Besucher des Autokinos kennen sich mit alten Fahrzeugen aus, stellen keine solchen Fragen, gehen mehr ins Detail. Andreas Bitterlis Panther J72 ist eines von knapp 200_ Autos am Freitagabend am Autokino. «Ich war gestern schon da, mit einem anderen Auto», erklärt er. Einem anderen seiner vier Bijous. Von klein auf hätten ihn solche Autos fasziniert. Sein Grossvater kaufte 1926 das erste Auto. «Als noch längst nicht alle ein Auto hatten», weiss Bitterli. Mit seinen Oldtimern ist er auch im Alltag gerne und oft unterwegs. «Schliesslich sind sie zum Brauchen da», findet er. Es ist das Lebensgefühl, das ihn überkommt, wenn er mit solchen Fahrzeugen unterwegs ist. Selber daran schrauben, das macht er ebenfalls gerne. «Diesen Panther habe ich aber vorgeführt gekauft », gesteht er.

Salontisch im Kofferraum

Lebensgefühl und Atmosphäre, das fasziniert Andreas Bitterli auch am Autokino in Muri. «Ich war vor x_Jahren schon einmal da und bin nun per Zufall wieder darauf gestossen.» Er vergleicht es mit einem Treffen Gleichgesinnter, Oldtimer-Begeisterter. «Hier trifft man viele interessante Leute, das gefällt mir.» Der Film sei sekundär. «Ich schaue ihn mir an, aber nur deswegen bin ich nicht da.»

Legendäre Burger

So wie Andreas Bitterli geht es ganz vielen. Das Autokino ist längst ein gesellschaftlicher Anlass geworden, auch wenn sich die Organisatoren noch so viel Mühe geben, gute und für die Stimmung und die Interessen passende Filme auszuwählen. Bei den meisten zählen die Stunden vor Filmbeginn nicht weniger als jene nachher. Dann, wenn ganz viele Leute quer durch die aufgereihten Wagen gehen, vor allem vor den Oldtimern stehen bleiben, staunen, Fragen stellen, Fotos schiessen. Oder dann, wenn sie in die legendären Burger beissen, eine Glace geniessen und sich an den Tischen austauschen. Oder dann, wenn sie sich auf oder vor ihrem Auto einrichten, ein Raclette kochen, Spiele spielen. Und wer kurz vor Filmbeginn durch die Reihen schlendert, sieht Leute, die es sich auf der Ladefläche ihres Pick-ups gemütlich machten oder die einen Salontisch im Kofferraum aufstellten, damit Bier und Chips Platz haben.

Vor fünf Jahren im Autokino kennengelernt

Es sind solche Geschichten, solche Begegnungen, die das Autokino für OK-Präsident Cyrill Räber ausmachen. Und heuer kam ein ganz spezieller dazu. Am Freitag vor dem offiziellen Film flimmerte ein kurzer Spot über die riesige Leinwand. Einer, den das OK zugespielt bekam von jemandem, der hier vor fünf Jahren seine Freundin kennenlernte. «Willst du mich heiraten, Sarah?», steht am Ende dieses Filmes und die Besucherinnen und Besucher werden gebeten, zur Unterstützung zu hupen. «Das ist einmalig, so etwas gab es noch nie», sagt Räber. Und ganz wichtig: «Sie hat Ja gesagt.» Schöne Autos, drei grosse Busse, die gar von Donnerstag bis Sonntag auf Platz waren, zufriedene Gäste, motivierte Helferinnen und Helfer. Ganz allgemein zieht der OK-Präsident ein positives Fazit. «Nur das Wetter hätte am Samstag auch noch mitmachen können. Vom anhaltenden Regen am Nachmittag liessen sich viele abhalten», sagt er. Und auch der kurzzeitige Streik des Blue- Ray-Players am Freitagabend konnte innert kurzer Zeit behoben werden.

Seit zehn Jahren immer wieder dabei

Das Autokino gefiel den Organisatoren, aber auch den Teilnehmenden. Wie viele andere sind Samira Amrein und Alex Achermann auch mehrere Abende da. «Seit zehn Jahren immer wieder», sagt Achermann, der gebürtige Urner, der als Wochenaufenthalter in Boswil lebt und in der Region arbeitet. Er ist mit einem auffälligen, gelben 57er-Chevi Caprice Combi vor Ort. «Für den 62er-Ford war es zu nass», sagt er. Der gelbe Oldtimer ist sein Alltagsauto. «Ich habe die Begeisterung dafür von meinem Grossvater geerbt. Gleich mit 18_ Jahren kaufte ich den ersten Oldtimer», sagt er. Und er schraubt auch gerne daran herum. «Der Motor erlebte heute die Jungfernfahrt», sagt er und lacht.