Der Netzwerkanlass bei der Aue Reussegg mit anschliessendem Apéro riche beim Hestar Hof Heller war ein voller Erfolg. Gesamprojektleiter von Kanton und Pro Natura Aargau nahmen uns auf eine Führung mit und stellten das Auenprojekt «Renaturierung Sins Reussegg» vor. Die Renaturierung und das Schaffen von dynamischen Lebensräumen ist nicht nur sinnvoll, sondern sieht auch grossartig aus. Eine echte Perle im Freiamt. Wir danken für die rege Teilnahme.
Abschluss der Mitmach-Aktion «Entdecke Freiamt.Mittendrin»
Von Juli bis November war reger Betrieb rund um das regionale Impulsprogramm «Freiamt. Mittendrin»: Perlen suchen, Wettbewerbe mitmachen, sich in der Community austauschen – so durfte die Bevölkerung auf verschiedenen Kanälen die Region inspirierend erfahren.
Die öffentliche Sammlung sogenannter Perlen im Rahmen der Kampagne «Entdecke Freiamt.Mittendrin» hat gegen 80 Beiträge erreicht. Aus diesen Einsendungen aus der Bevölkerung wurden zum Abschluss der Kampagne drei Gewinner ausgelost, die mit Preisen beglückt werden. Der Regionalplanungsverband Oberes Freiamt als Organisator freut sich darüber, vielseitige Preise wie Wanderführer, Konzerttickets oder Gutscheine aus der Region verteilen zu dürfen.
Perlensammlung bleibt bestehen
Von Aussichtspunkt über Ausstellung bis Veranstaltung: Unvergessliche Erlebnisse und attraktive Örtlichkeiten sind bequem auf der Website www. freiamt-mittendrin.ch abrufbar. Die während der Kampagne gesammelten Perlen bleiben auf der Website als zentrale Plattform für die Bevölkerung noch eine Zeit lang öffentlich zugänglich. Ein Besuch lohnt sich.
Posts, Storys und Reels – liken, kommentieren und swipen. Dies heisst es seit Juli auch für das Obere Freiamt. Auf Instagram, Facebook und LinkedIn zeigt sich das Impulsprogramm «Freiamt.Mittendrin» in Social-Media-Manier lebendig, vielfältig und sympathisch wie in real. Diese Plattformen bieten ideal die Möglichkeit zum Austausch und laden unter @freiamt.mittendrin zum Vernetzen und Inspirieren ein.
Ein Hoch auf das Obere Freiamt
Zum Impulsprogramm ziehen die Organisatoren ein positives Fazit und danken allen Beteiligten. Der Blick zurück auf die Aktion «Entdecke Freiamt.Mittendrin» gefällt: Zahlreiche neue Impulse wurden vermittelt, welche die Region Oberes Freiamt beziehungsweise ihre Bevölkerung freudig aufgenommen und sich durch die rege Beteiligung von der echten, abwechslungsreichen und faszinierenden Seite gezeigt haben. Ein Gewinn für alle.
Mühlau Regional bekannt sind die Geschwister durch ihr kulturelles Wirken und ihre Liebe zur Ländlermusik. Oskar Betschart und Edith Sidler leben beide mit einer fast 100-prozentigen Blindheit und doch sehen sie mehr als viele ihrer Mitmenschen.
IRIS CAGLIONI
Am 15. Oktober fand der nationale Tag des weissen Stocks statt. Er ist das klassische Hilfsmittel von Menschen mit einer Beeinträchtigung der Augen. Oskar und Edith sind auch mit diesem weissen Stock unterwegs. Sie sind zwei von fünf Kindern und kamen schon mit prägnant eingeschränkter Sehkraft zur Welt. Ihre Eltern und Geschwister hingegen sehen alle aussergewöhnlich gut. «Die anderen haben Adleraugen, erwischt mit dieser Erbkrankheit hat es nur uns», meint Oskar lachend und doch schwingt auch ein bitterer Hauch in der Stimme mit. Rabenschwarz ist ihre Welt jedoch nicht. Oskar nimmt wahr, wenn die Umgebung beleuchtet ist oder wenn das Licht gelöscht wird. Edith ihrerseits hat noch einen Sehrest von zwei Prozent, sie kann nebst hell und dunkel noch ganz schwach Umrisse erkennen. Die Sehkraft von Oskar liess in der Pubertät stark nach, bei Edith erst später.
Oskar Betschart ist 40-jährig, Ehemann und Vater von zwei Söhnen «Bilder von früher habe ich sehr stark verinnerlicht. Ich bin froh, in der Kindheit so viel gesehen zu haben, dass ich weiss, was grün oder rot ist. Farben und Formen kenne ich und ich denke, in Mühlau finde ich mich noch gut zurecht. Wie Mühlau aussieht, weiss ich noch gut, die Kirche, die Strassen. Also ich sehe natürlich nur das Mühlau von früher. Meine Geschwister sind immer noch kleine Kinder und meine Mutter sehe ich vor mir, wie sie vor rund 30 Jahren war – jung und schön.» Heute arbeitet er bei der Firma Lam-In Bau AG in Mühlau und kann etwas mit seinen Händen fertigen. Das wollte er schon immer.
Edith Sidler ist 37-jährig, Ehefrau und Mutter von zwei Söhnen «Bis vor wenigen Jahren konnte ich meinen Bruder bei Auft itten auf die Bühne führen. Heute sehe ich zu wenig, um das noch zu tun. Ich bin Mutter von zwei Buben. Der kleinere ist richtig modeaffin Er sagt mir aufrichtig, wenn mir ein Kleidungsstück gut steht oder nicht und ob die Farbe zu mir passt.» Edith ist Vollzeithausfrau und kocht im Durchschnitt für sechs bis acht Personen. «Die Handgriffe sitzen, ich weiss, wo alles seinen Platz hat – das ist wichtig bei nicht sehenden Personen. Der Einkauf des täglichen Bedarfs an Frischprodukten wie Milchprodukte, Brot oder Salat erledige ich selbständig im Dorf.» Seit zehn Jahren lebt sie mit ihrer Familie in Hagendorn, dort im Dorfl – den kennt man sie. Alle zwei Wochen bekommt sie Hilfe für den Grosseinkauf. Dafür und für eine Putzhilfe bekommt sie eine Entschädigung der IV.
Selbes Schicksal, ähnliche Lebenswege Oskar und Edith haben einen Altersunterschied von drei Jahren. Beide besuchten die Sonderschule Sonnenberg in Baar, die damals eine reine Blindenschule war. Sie schlugen später einen ähnlichen berufli hen Weg ein und waren in der Personalrekrutierung zuhause. «Mein Plus in diesem Beruf war, dass ich die Menschen nicht nach ihren Äusserlichkeiten vorverurteilte – ich musste mich immer auf meine anderen Sinne verlassen», sagte Oskar und auch Edith bestätigte dieselbe Erfahrung. «Abtasten, wie es in Hollywood gezeigt wird, das machen wir nicht. Wir sehen aber sehr viel mit den Ohren und der Nase.»
Fröhliche Naturelle – aber nicht immer Sieht man sie in der Öffentli hkeit, wirken sie trotz ihres Schicksals fröhlich. Im Innern ist es nicht immer so. Was Edith am meisten zu schaffen macht, ist der Umstand, dass sie ein Leben lang auf die Hilfe anderer angewiesen sein wird. Die Digitalisierung und die rasante Entwicklung der Technik ist für sie Fluch und Segen zugleich. Obwohl am iPhone die Apps sprechen können, ist alles, was mit Touch-Screen bedient wird, schwierig bis unmöglich für sie. Heute gibt es Homepages, die angepasst sind mit einer Sprachausgabe, die sind aber wenig verbreitet. In der Schule lernten sie die Brailleschrift, die auch an der Computertastatur zur Verfügung steht. So ausgestattet sind beispielsweise die Tasten in Aufzügen. Edith erzählt: «Im Grund tasten wir uns durchs Leben. Vom ersten Moment an, wenn ich am Morgen aufstehe, muss ich alles ertasten – jeder Handgriff, jeder Schritt braucht meine volle Konzentration. Wir haben viele Freunde, die sehend sind. Und weil wir so dazugehören, geht auch mal vergessen, dass wir nicht einfach aufstehen und mitlaufen können – wir brauchen für alles mehr Zeit. Das ist einerseits eine Komplikation und andererseits ein Kompliment für uns.»
Ihre Musik ist regional bekannt Seit ihrer Kindheit sind die beiden Geschwister passionierte Schwyzerörgeli- Spieler und damit sind sie regional bekannt. Zusammen gründeten sie das Schwyzerörgeliduo Betschart. Heute heissen sie offiziel Schwyzerörgelitrio Betschart, denn schon seit längerem ist ihre Mutter Luzia, ebenfalls in Mühlau wohnhaft, mit von der Partie. «Wir sind glücklich, dass unsere Mutter mit uns musiziert.» Studieren sie ein neues Stück ein, dann hören sie es ab einem Tonträger. Danach wird einfach geübt, bis die Finger die richtigen Knöpfe finden. «Das ist kein Problem für mich, denn ich übe nur neue Stücke ein, die mir auch gefallen, dann geht das gut», lacht Oskar.
Der Umgang mit blinden Menschen Beide bewegen sich in der Öffentli hkeit mit dem weissen Stock. In der bekannten und gewohnten Umgebung geht das auch sehr gut. Sie danken den hilfsbereiten Mitmenschen, die sie auf der Strasse antreffen. Berührungsängste sind keine da. «Mich am Arm berühren und mich fragen, ob ich Hilfe beim Überqueren der Strasse brauche, das darf jeder tun. Nicht so toll ist es, wenn mich jemand mit Schwung packt und mitreist», sagte Oskar. Was für den sehenden Menschen selbstverständlich ist, kann für die Geschwister ein Hürdenlauf werden. «Wir spüren die Blicke auf uns, wenn wir angestarrt werden – zum Beispiel im Restaurant, weil wir vielleicht nicht so schön essen.» Beide sind ihren Eltern dankbar dafür, dass sie in der «normalen Welt» aufwachsen und lernen durften. Edith ist aber heute auch um einen Meinungsaustausch mit anderen nicht sehenden Menschen bemüht.
Als Schwyzerörgelitrio Betschart sind sie in der ganzen Region bekannt. Trotz ihres Schicksals sind sie fröhlich unterwegs. Oskar Betschart und seine Schwester Edith Sidler am Schwyzerörgeli. Ihre Mutter Luzia Betschart spielt den Bass.
Die Aussichtsebene ist ein äusserts beliebtes Ausflugsziel zu jeder Jahreszeit. Ob Schlitteln, Langlauf, Wandern, Biken, oder einfach ein feines Zmittag oder Dessert im hervorragenden Restaurant geniessen.
Ausreiten, Ponyspaziergänge, Reitstunden, Reitlager und oftmals auch junge Büsis sorgen für Action. Der Hof ist in Alikon, Gemeinde Sins, im südlichen Teil des Freiamts.
Seit dem 5. Mai wanderte die Bank durch das Dorf und konnte bei zehn Gastgebern einen Etappenhalt einlegen.
Vor drei Jahren beschloss die Gemeindeversammlung einen Kredit für ein attraktives Abtwil. Mit diesem Beschluss werden verschiedene Projekte unterstützt, die dem Ziel des Kredites entsprechen. Die Arbeitsgruppe Treffpunkte, Natur und Freizeit reichte unter anderem das Projekt die wandernde Bank ein für dieses Jahr. Die wandernde Bank bietet einen Treffpunkt für die Bevölkerung. Mit einem jeweiligen Tischapero an jedem Etappenort wird der Kontakt gefördert. Die Informationen und Einladungen wurden über den digitalen Dorfplatz und über den Veranstaltungskalender des Anzeigers für das Oberfreiamt gemacht.
Nach dem positiven Bescheid wurde in der Sägerei Lang in Ligschwil eine massive, einheimische Tischgarnitur angeschafft. Am Freitag 5. Mai starteten wir mit einem Tischapero auf dem Schulhausplatz bei eher kühlen, aber trockenen Wetter. Die Etappenorte waren über die ganze Gemeinde verteilt. Auf einem Aufruf im digitalen Dorfplatz hatten sich genügend Gastgeber gemeldet. Der letzte Tischapero wurde nun am letzten Samstag beim Dorfladen abgehalten. Da der Anlass am Vormittag stattfand, wurde aus dem Tischapero ein Tischkaffee mit Gipfeli. Bis auf einen Tischapero konnten alle bei guten, trockenen und schönem Wetter unter freien Himmel durchgeführt werden. Durchschnittlich konnten immer 25 Gäste begrüsst werden. Somit nahmen gesamthaft über 250 Abtwilerinnen und Abtwiler am Projekt teil. Es konnte auch immer wieder festgestellt werden, dass einzelne Gäste sich noch gar nicht kannten und sich so kennenlernten. Weiter war immer mindestens 1 Vertreter des Gemeinderates vor Ort und hatte ein offenes Ohr für Anliegen und Fragen. An den jeweiligen Etappenorten verweilte die Bank cirka 2 Wochen. So konnten sich auch in dieser Zeit noch Spaziergänger, Nachbarn oder Kinder zu einem Gespräch treffen. Es konnte auch erfreulicherweise festgestellt werden, dass je nach Standort der Tisch auch für ein Mittagskaffee unter Nachbarn oder für ein Morgenessen benutzt wurde.
Bis nach den Herbstferien steht die wandernde Bank noch beim Dorfladen und verabschiedet sich nachher in die Winterpause. Auf dem digitalen Dorfplatz wird in nächster Zeit noch eine Umfrage gestartet zum Thema die wandernde Bank. Die Arbeitsgruppe wird dann an der nächsten Sitzung beraten, welche Projekte im kommenden Jahr zur Attraktivität beitragen werden. Die Arbeitsgruppe dankt noch einmal allen Gastgebern recht herzlich für das Gastrecht, die Bewirtung und deren Zeit.
Aktuell trifft man auf den Spaziergängen rund um Abtwil schöne Hecken an, welche mit den Früchten eine gute Futterquelle bieten für die verschiedenen Vögel. Mehrere Hecken wurden im Rahmen des Vernetzungsprojektes neu angelegt oder aufgewertet und zeigen nun langsam die Vielfalt. Hecken bieten vielen Tierarten Schutz, Winterquartier, Nist- oder Eiablageplatz. Der stufige Aufbau führt zu unterschiedlichen klimatischen Bedingungen mit einer Vielzahl an kleinen Lebensräumen, welche von verschiedensten Pflanzen und Tieren besiedelt werden. Hecken bieten ganzjährig Nahrung in Form von Knospen, Blüten, Pollen, Früchten, Blättern oder Pflanzensaft.